Diese Angabe hat in der Fotografie zwar eine generelle Bedeutung, wird aber vorwiegend, und hier zwingend, in der Makrofotografie verwendet.
Über diese Größe bekomme ich die Information, ob es sich bei meiner Aufnahme überhaupt um eine Makroaufnahme handelt. Eine
alte DIN besagt, dass alles ab einem Maßstab von 1:10 (1cm auf dem
Sensor entspricht 10cm in der Realität) in diesen Bereich fällt.
Inzwischen hat man sich von dieser DIN verabschiedet. Sehr gut möglich, weil nach dieser Auffassung Gegenstände, die etwa 20cm groß
sind, noch in diese Kategorie fallen würden. Da
Objektive ab einem Abbildungsmaßstab von 1:4 als makrofähig gelten, kan man davon
ausgehen, dass diese Grenze die realistischere ist. Was bedeutet das? (siehe auch Beispiel unten)
Der Sensor einer
Cropkamera (meistverbreiteteste unter den
DSLR) ist etwa 1,6 - 1,7 cm hoch und 2,2 -2,3 cm breit (ein wenig herstellerbezogenes
Plus-Minus). Um in den Bereich Makro zu gelangen, darf das Motiv bei formatfüllender Abbildung diese Werte maximal um das 4-fache übersteigen. Dann sprechen wir von 1:4.
Ist das Motiv 2 mal so groß, dann haben wir 1:2 und bei gleicher Grüße wie der Sensor dann den Maßstab von 1:1. Eine entsprechende Rechnung
kann für den Vollformatsensor mit 24 x 36 cm angestellt werden.
Vielleicht fällt dem Einsteiger das Verständnis etwas leichter, wenn wir den Vergleich mit einer Landkarte oder einem Stadplan machen.
Auch hier gilt 1cm auf der Karte entspricht in der Realität dann so und soviel m.
Nun könnte man auf die Idee kommen, aus einem Bild ganz einfach etwas auzuschneiden... dann stimmt doch das Verhätnis auch oder? Ganz klares JA, wenn das Ergebnis
für den eigenen Korridor gedacht ist. Da kann eine Hummel auf einem 30 x 45 cm großen Print sehr dekorativ wirken.
Ein ganz klares
NEIN, wenn das Bild in die Kategorie Makro gehören soll (Ausstellungen, etc.). Hier sind
Bildausschnitte ein absolutes Tabu! Und da es zu einer gutsortierten
Makroausstellung gehört, dass technische Daten angegeben werden, fliegt der Schwindel sofort auf.
Schauen wir uns die Berechnungsbeispiele an:
Ich benötige zur Berechnung die
Sensorgröße. Diese steht in den technischen Angaben zur Kamera (meist etwas weiter hinten in der Bedienungsanleitung).
Ebenso wird die Motivgröße benötigt.
Beispiel 1:
Sensor = 24mm, Motiv = 24mm, Abbildung ist formatfüllend somit haben wir den Maßstab 1:1.
Beispiel 2:
Gleiche Größen, Abbildung nimmt die Hälfte des Bildes ein und erreicht damit einen Maßstab von 1:2.
Beispiel 3:
Sensor = 4mm, Motiv = 40mm, Abbildung zwar formatfüllend aber mit 1:10 keine Makroaufnahme mehr.
Und zum Schluß: Ein Bild, das nicht in den Bereich Makrofotografie fällt, muß keineswegs schlecht sein. Ein Vanilleeis läuft auch nicht unter Obst, schmeckt aber trotzdem.
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